Il Civetto (Support MOA)
Konzert (Fusion-Pop)
Donnerstag, den 10. November 2022 - 20:00
Kulturzentrum Schlachthof, Sickingenstraße 7-9, 34117 Kassel
AK: 20 € / AK ermäßigt: 16 € / VVK: 16 € / VVK ermäßigt: 16 € Tickets kaufen

Ein Abend im Mai 2011. Bereits aus der Ferne scheint der U-Bahnhof Schlesisches Tor in Berlin zu beben. Hypnotische Beats und Melodien elektrisieren die Luft, eine unwiderstehliche Anziehungskraft geht von dem historistischen Ziegelbau aus. Im Inneren des Bahnhofs beugen sich ein paar junge Musiker über ihre Instrumente und verwandeln die Szenerie binnen Minuten in einen orgiastischen Street Rave. Schon bald drängen sich die Massen bis zur Straße und darüber hinaus, der Späti-Verkäufer kommt mit den Getränken nicht mehr nach.
Seit diesem und vielen weiteren Guerilla-Konzerten hat die Gruppe Il Civetto (DE) rund um Leon Keiditsch (Gesang), Dany Ahmad (Bass), Robert Kondorosi (Gitarre), Leon Bollinger (Schlagzeug & Percussion) und Lars Löffler-Oppermann (Klarinette, Saxofon, Keys) auf organische Weise eine überaus beeindruckende Entwicklung genommen. Ihre gesellschaftlichen und politischen Anliegen sind ihnen so wichtig wie die Musik selbst. »Themen wie Klimawandel oder Gentrifizierung spielen bei uns automatisch eine Rolle«, sagt Bollinger. »Wir sind politische Menschen, das lässt sich gar nicht von unserer Musik trennen.« Ebenso wie ihre Freundschaft, ihre gesellschaftskritischen Themen und die Musik eint die fünf Musiker außerdem ihr unstillbares Fernweh - in ihrem Fusion-Pop finden sich Einflüsse von Balkanmusik, Folk und Swing.
Im Jahr 2020 veröffentlicht MOA (DE) aus Kassel sein Debüt Album „an/aus“ in klassischer DIY-Manier und erzeugt damit beachtliche Aufmerksamkeit. Nun begibt er sich auf die musikalische Suche nach seinem eigenen mythischen Goldland, dem „El Dorado“. Seit frühester Kindheit lernt MOA Instrumente, schreibt seine Gedanken nieder und schleift mehr als eine Dekade voll Kompositionen und Konzerten an seiner Soundästhetik. Unter den Händen von Produzent Dennis Borger (Fibel) festigt sich diese auf „El Dorado“: Deutschsprachige Popmusik mit offenem Visier, ohne Angst vor Eingängigkeit, aber mit dem richtigen Maß an Kante und Rohheit wachsen hier zu einem Gesamtwerk. Inspiration findet MOA in internationalen Popgefilden, etwa bei HAIM, Harry Styles, The Neighbourhood oder auch einer Phoebe Bridgers. Die Texte entstehen u. a. gemeinsam mit den Kollegen Betterov & Trille. Es geht um Überforderung, Fomo & Panik, Verführungen und Abhängigkeiten im digitalen Zeitalter, einem Rennen gegen die Zeit oder sich selbst und dem unausweichlichen, aber auch verträglichem Riss der Leine.
- Il Civetto // https://ilcivetto.de
- MOA // https://moamusik.de