Schüler*innen machen Müll zu Kunst

Schüler*innen der Schule am Wall haben gemeinsam mit der Künstlerin Sarah Metz Müll zu kleinen Kunstwerken verwandelt. Unterstützt wurden sie dabei vom Soziokulturprojekt „Hier im Quartier“ des Kulturzentrum Schlachthof. Die praktische Erfahrung hat das Bewusstsein der Lernenden für Müllvermeidung geschärft und ermöglicht es ihnen, ihr Lebensumfeld aktiv mitzugestalten. Ein Höhepunkt der Woche war die Übergabe eines „Müllmanifests“ an Bürgermeisterin Nicole Maisch, das die Schüler*innen gemeinsam erstellt haben. 
Die erfolgreiche Kooperation zwischen der Schule am Wall und dem Kulturzentrum Schlachthof verdeutlicht, wie durch Soziokultur praxisnahe Lern- und Beteiligungsmöglichkeiten für junge Menschen geschaffen werden können, die langfristige Veränderungen bewirken können. Die Schülerinnen und Schüler haben nicht nur kreative Kunstwerke aus Müll geschaffen, sondern auch eigene Forderungen im Müllmanifest formuliert. Die Überreichung ihres Manifests an Bürgermeisterin Nicole Maisch ermöglichte es den Schülerinnen und Schülern, ihre Anliegen zu artikulieren, und Frau Maisch nahm sich Zeit, ihre Fragen und Forderungen anzuhören. „Kinder und Jugendliche sind die Zukunft unserer Stadt und haben das Recht, dass ihre Bedürfnisse und Anliegen gehört und respektiert werden. Die Stadt Kassel nimmt dieses Recht sehr ernst und bietet unterschiedliche Formate der Beteiligung an, in denen die jungen Menschen in unserer Stadt ihre Interessen vertreten können“ so Maisch. 
Sabine Pach vom Kulturzentrum Schlachthof war von den Müllskulpturen der Jugendlichen begeistert. „Kreativ und ganz praktisch Verantwortung für die eigene Zukunft zu übernehmen, stärkt das Selbstbewusstsein der Jugendlichen“ sagt die Leiterin des Jugendzentrums im Kulturzentrum Schlachthof. „Kinder und Jugendliche können in solchen Projekten verstehen, dass es ihre Welt ist, die sie mitgestalten. Dafür bieten wir ihnen Räume, um sich einzubringen und eigene Erfahrungen zu sammeln“. 
Die Projektwoche hat nicht nur das Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler für Probleme geschärft, sondern sie auch dazu ermutigt, selbst aktiv zu werden, um eine lebenswerte Zukunft mitzugestalten. Dies entspricht dem Grundprinzip unseres Soziokulturprojekts "Hier im Quartier", das darauf abzielt, die Bewohnerinnen und Bewohner des Kasseler Nordens durch partizipative Kunst- und Kulturformate in einen kreativen Austausch zu bringen. Kunst wird dabei zum Werkzeug für die gemeinschaftliche Gestaltung des eigenen Umfelds und der Nachbarschaft.

Fotos: Can Wagener


Jetzt wird’s bunt

Im Flur der Mombachstraße 12 begrüßt die Besucher*innen seit Kurzem eine gelbe Trompete. Sie ist Bestandteil einer Wandgestaltung, die der in Kassel wohnende Graffitiwriter BONK für das Kulturzentrum Schlachthof umgesetzt hat. Mit dem Wandbild geht er darauf ein, was im Erdgeschoss des Schlachthofs passiert: Livemusik, vielfältige Kulturveranstaltungen, Laut-Sein, Fröhlichkeit und auch ein bisschen spannende Seltsamkeit. In der Wandgestaltung geht es jedoch um mehr als die Darstellung einzelner Elemente, die im Kulturzentrum eine Rolle spielen. Vielmehr fängt es eine Stimmung des Ortes ein. Das dynamische Leben im Haus wird in vielen bewegten Bausteinen deutlich und spielerisch tauchen die Muster der Fliesen und Farben aus der Bar und des Kaminzimmers auf. Die Gestaltung ist keine aufgesetzte Dekoration, sondern in seiner Entstehung vom Geschehen im Kulturzentrum beeinflusst und bildet eine einladende Gesamtkomposition.

Das Wandbild ist BONKs erste dauerhafte Wandgestaltung in Kassel.


Neues Trauerprojekt von Hier im Quartier: Das Kasseler Windtelefon

Gemeinsam mit dem Museum für Sepulkralkultur und der Kasseler Friedhofsverwaltung hat das Nachbarschaftsprojekt  „Hier im Quartier“  ein Windtelefon auf dem Hauptfriedhof eröffnet. Ein Windtelefon ist ein Ort zum Trauern. Die Idee stammt aus Japan – in der buddhistischen Tradition ist es Brauch auch nach dem Tod mit geliebten Menschen zu sprechen. Das Windtelefon – eine nicht angeschlossene Telefonzelle - bietet Menschen einen geschützten Raum, um ihre Trauer und Erinnerungen dem Wind anzuvertrauen. Das Kasseler Windtelefon soll darüber hinaus Ausgangspunkt für Angebote sein, in denen Menschen gemeinsam Trauer und Verlust thematisieren und verarbeiten können. Auch weiter gefasste Themen wie der Verlust von Heimat, von Wurzeln oder Sicherheit können dabei bearbeitet werden.

„Als soziokulturelles Zentrum mit dem Schwerpunkt Migration und Integration unterstützen und begleiten wir Menschen, die sehr oft Erfahrungen mit Krieg, Flucht, Vertreibung, Gewalt und auch dem Tod gemacht haben. Wir wollen für diese Menschen mit dem Windtelefon Möglichkeiten schaffen, ihren Erfahrungen und Gefühlen Raum und Zeit zu geben und Halt zu finden“, so Mirko Zapp, Geschäftsführer des Kulturzentrum Schlachthof.

Eckehart Göritz, Chef der Kasseler Friedhofsverwaltung erlebt auf dem Hauptfriedhof tagtäglich Trauernde: „Man ist sprachlos, atemlos, ohnmächtig, wenn man einen geliebten Menschen verliert. Wer steht einem zur Seite, wenn jemand gegangen ist, mit dem man innig verbunden war?“ Neben der Kommunikation mit Angehörigen könne es helfen, sich im Geiste auch mit dem Verstorbenen zu verbinden. „Das Windtelefon ist hierfür ein Hilfskonstrukt“, so Göritz.

Gerold Eppler, stellvertretender Leiter des Museum für Sepulkralkultur, schließt sich Göritz an: „Mit unseren Ausstellungen geben wir Anregungen, wie mit Verlusterfahrungen umgegangen werden kann. So hat auch Sasakis Windtelefon in unserer letzten Sonderausstellung „Trost – Auf den Spuren eines menschlichen Bedürfnisses“ einen Platz gefunden“. Eppler ergänzt: „Darauf ist unsere Arbeit gerichtet: Wir wollen den Menschen etwas anbieten.“ Anders als Ausstellungen, die wieder verschwinden, habe das Windtelefon auf dem Kasseler Hauptfriedhof Bestand.

Daniel Krooß und Gerrit Retterath von „Hier im Quartier“ erklären die Bedeutung des Windtelefons für das Nachbarschaftsprojekt: „In unserer Gesellschaft wird wenig über Trauer gesprochen. Wir suchen mit dem Windtelefon nach gemeinsamen Momenten im Trauern, nach Verbindendem in den vielfältigen Weisen, wie Menschen Verluste bewältigen. Das Projekt ist ausdrücklich für alle Kulturen und Glaubensrichtungen offen und soll die kulturell unterschiedlichen Formen des Trauerns für einen verbindenden Diskurs nutzen.“

Rund um die weinrote Telefonzelle, die inmitten der grünen Weite des Friedhofeingangs steht, wird es ganzjährig ein Rahmenprogramm geben. Darin kann die Nachbarschaft das Windtelefon mitgestalten und ihre Anliegen und Sichtweisen zu Tod, Trauer und Verlust einbringen und ausdrücken. Das Windtelefon ermöglicht dabei unterschiedliche methodische Zugänge, wie das Gestalten von Gedenksteinen mit der Künstlerin Aliaa Aboukhaddour oder einen kreativen Schreibworkshop mit der Poetin Leticia Wahl.

Seit 2018 schafft das soziokulturelle Projekt „Hier im Quartier“ im Kasseler Norden partizipative Kunstprojekte, die Möglichkeiten zum kreativen Selbstausdruck bieten. Mit kostenfreien Angeboten möchte das Projekt Menschen zusammenbringen und Kunst als Werkzeug zur gemeinschaftlichen Gestaltung des eigenen, nachbarschaftlichen Umfeldes nutzen. „Hier im Quartier“ wird im Anschluss an eine vierjährige Bundesförderung seit 2023 durch das Kulturamt der Stadt Kassel gefördert. Die Eröffnung wurde aus Mitteln des WIR-Vielfaltszentrums der Stadt Kassel gefördert.

Mehr Informationen unter: https://hier-im-quartier.de/


Halloween-Kostüme basteln mit dem Nordstadt-Picknick!

Das Nordstadt-Picknick lädt ein: Es wird genäht, gemalt und geklebt! Wir entwerfen Halloween-Kostüme. Gespenst, Hexe oder Clown. Sei was du willst!

Wann? 24. & 25.10.2023, 10 -16 Uhr
Wo? Im Kulturzentrum Schlachthof
Die Teilnahme ist kostenlos, Material gibt es vor Ort!

Platz reservieren oder einfach vorbeikommen. Um Begleitung von Erwachsenen wird gebeten.
Anmeldungen an nordstadt-picknick(at)schlachthof-kassel.de 


Storytales

Der Buchkinder Kassel e. V. veranstaltet dieses Jahr vom 4. bis 11. Oktober in Kooperation mit dem Kulturzentrum Schlachthof die dritte Ausgabe des storytales Kinder- und Jugendbuchfestivals. Neben einer interaktiven Kinder- und Jugendbuchausstellung mit über 200 Titeln – davon 50 in unterschiedlichen Sprachen – wird es ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm mit Lesungen, Workshops und Rundgängen geben. Ein besonderes Augenmerk liegt auch dieses Jahr wieder auf Büchern, die die Vielfalt unserer Lebensrealitäten widerspiegeln. An verschiedenen Mitmachstationen und interaktiven Formaten können eigene Gedanken und Ideen kreativ gestaltet werden. 

echt mutig 

In diesem Jahr gibt es einiges zum Motto echt mutig zu entdecken. Mit Büchern und Aktionen rund um das Thema, widmen wir uns Fragen wie: Bin ich schon mal mutig gewesen? Kann ich Angst haben und trotzdem mutig sein? Heißt mutig sein, immer stark und laut zu sein? 
Damit alle dabei sein können, ist der Eintritt kostenlos. 

Mehr Infos 
 


Film ab!

Kino im Boreal.

Wo: im Biergarten Boreal
Wann: Freitag 28.7 / Freitag 4.8 / Freitag 11.8 / Samstag 19.8
Einlass um 15.00 Uhr, Beginn um 15.30 Uhr
Für alle großen und kleinen Filmfans. Bitte kommt, wenn ihr jünger als 6 Jahre seid, mit euren Eltern.

Gucken, Machen, Zeigen.
In diesem Sommer dreht sich bei uns alles um den Film. An drei Nachmittagen zeigen wir ausgewählte Kinderfilme und laden euch im Anschluss ein, selbst kreativ zu werden.
Eintritt frei. Es gibt Popcorn und Getränke.

Das Mitmach-Kinderkino

Freitag 28.7
Einlass 15.00 Uhr
Beginn 15.30 Uhr
Dauer: 90min
Das Mitmach-Kinderkino ist ein unterhaltsames moderiertes Kurzfilmangebot. Es richtet sich an Kinder ab 5 Jahre zusammen mit ihren Geschwistern, Großeltern und erwachsene Bezugspersonen. Eine Moderatorin führt live durch das Programm und die fünf ganz besonderen Kurzfilme und sorgt mit Erzählungen, Fragen und Spielen für jede Menge Spaß.
Das Mitmach-Kinderkino ist ein von der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW) zusammengestelltes Programm und Angebot.

Weitere Informationen zu den Filmen gibt es unter: www.fbw-filmbewertung.com

Randfilm e.V. präsentiert: Rettet Raffi!

Freitag 4.8.
Einlass 15.00 Uhr
Beginn 15.30 Uhr
Dauer: 97 min

Der achtjährige Sammy gerät in große Not, als sein geliebter Goldhamster Raffi gestohlen wird. Alleingelassen macht er sich auf die Suche nach seinem flauschigen Freund und gerät dabei an Gauner, die ganz eigene Pläne mit dem Hamster haben.
„Rettet Raffi“ betrachtet die Welt ganz klar aus Kinderaugen, nimmt die Zielgruppe und die kindliche Erfahrungswelt ernst und reflektiert klug und souverän ihre Gedanken und Probleme. Hohes Tempo, eine liebenswerte Tierfreundschaft und pfiffiger Humor runden das kindgerechte Filmerlebnis ab.   

Regie: Arend Agthe, Mit: Nicolaus v.d. Recke, Bettina Kupfer, Henriette Heinze uvm.
Deutschland 2015, 97 Minuten, FSK ohne Altersangabe
http://www.rettet-raffi.de/de

Randfilm e.V. präsentiert: Mein Leben als Zucchini

Freitag 11.8.
Einlass 15.00 Uhr
Beginn 15.30 Uhr
Dauer: 66 min

Icare möchte am liebsten Zucchini genannt werden. Mit seiner Mutter, einer Trinkerin, die nur vor dem Fernseher hockt und selten gut kocht, führt er kein schönes Leben. Nach ihrem Tod, an dem der Junge nicht ganz unbeteiligt ist, kommt Zucchini ins Waisenhaus. Darüber kann man sich mit ihm freuen, denn das Heim ist ein Ort der Zuflucht und wird von freundlichen ErzieherInnen geleitet.
Die schweizerisch-französische Koproduktion überzeugt als liebevoll erdachte und kunstvoll umgesetzte Stop-Motion-Animation. Die Figuren mit ihren großen Köpfen wirken zunächst etwas ungewohnt. Doch man hat sie schnell ins Herz geschlossen, nicht zuletzt wegen ihrer großartig ausgearbeiteten Charaktere. Man lacht mit den Protagonisten, bangt mit ihnen und freut sich mit ihnen. Das gelingt in dieser emotionalen Tiefe nur wenigen Animationsfilmen. 

Regie: Claude Barras, Animation
Frankreich, Schweiz 2016, 66 Minuten, FSK 0
https://www.fbw-filmbewertung.com/film/mein_leben_als_zucchini

Schnapp und Schüsse präsentiert

Freitag 19.8
Am 19. August zeigen wir Filme aus der Filmwerkstatt „Schnapp und Schüsse“. Du hast Lust vor oder hinter der Kamera zu stehen? Dreh deinen eigenen Film!
Die Filmwerkstatt ist ein kostenloses Angebot für Kinder von 10 bis 14 Jahren.
Mehr Infos findest du hier.


Unsere „Hier im Quartier“-Publikation ist da!

Unser Nachbarschaftsprojekt „Hier im Quartier“ neigt sich in seiner jetzigen Form seinem Ende zu – Ende Dezember schließt erst einmal die Tür im Westring. Nach vier wunderbaren Jahren präsentieren wir als keine Bilanz ein umfassendes Buch zu den Aktivitäten. Auf 276 voll gepackten Seiten dokumentiert es viele der Kunst- und Kulturworkshops, die von 2018 bis 2022 für die Menschen der nördlichen Kasseler Stadtteile Nord-Holland, Rothenditmold und Wesertor geplant und umgesetzt wurden. Bei über 1.000 Veranstaltungstermine, Zusammenarbeiten mit über 100 lokalen Künstler*innen und viele tausenden Veranstaltungsteilnahmen gibt es aus dieser Zeit viel zu berichten. Die entwickelten Konzepte und gemachten Erfahrungen sollen durch das Buch anderen Kunst- und Kulturschaffenden, Kulturzentren, Kunstinstitutionen, Projekten und sozial tätigen Menschen zugänglich gemacht werden. Das Buch soll Spaß machen, zum Durchblättern, Sich-Erinnern und zum Planen eigener Angebote anregen und einladen. 

Das Buch ist kostenfrei erhältlich, unter info(at)schlachthof-kassel.de bestellbar oder kann direkt im Schlachthof während der Öffnungszeiten abgeholt werden. Neben der gedruckten Ausgabe wird das Buch zudem als eBook über www.utopolis.online erhältlich sein.

Das Buch und dessen Veröffentlichung wird gefördert über das Modellprogramm „UTOPOLIS – Soziokultur im Quartier“ im Rahmen der ressortübergreifenden Strategie Soziale Stadt „Nachbarschaften stärken, Miteinander im Quartier“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen und der Beauftragten für Kultur und Medien. 


Büroschließungsfeier von Hier im Quartier mit Buchveröffentlichung

Unser Projekt „Hier im Quartier“ schließt – jedenfalls in seiner jetzigen Form - nach vier wunderbaren Jahren seine Räume. Das Projekt im Westring veranstaltete partizipative Kunst- und Kulturworkshops für und mit den Bewohner*innen der nördlichen Kasseler Stadtteile Wesertor, Nord-Holland und Rothenditmold. Es wurde gezeichnet, gemalt, gebastelt, gewerkelt, gesprayt, gekocht, diskutiert und gefeiert – und die Stadtteile rund herum zeigen zahlreiche Spuren der Aktivitäten. Am 9. Dezember lädt das Projekt zum Abschlussfest ein – um auf die Vergangenheit anzustoßen und gleichzeitig den Blick in die Zukunft zu werfen, welche Fäden hoffentlich erhalten bleiben. Außerdem wird eine umfassende Publikation der Aktivitäten präsentiert. 
mit Ausstellung, Musik von Marilyn Harvest und DJ Demais, Bar, Häppchen von Bei Ali, Schokobrunnen und Grußworten von Mirko Zapp (Geschäftsführer Kulturzentrum Schlachthof) und Dr. Susanne Völker (Kulturdezernentin der Stadt Kassel)