Betreuungsverein

Beratung von ehrenamtlichen Betreuer*innen
Unter dem Dach des Kulturzentrum Schlachthof befindet sich der Betreuungsverein für rechtliche Betreuungen. Ein interkulturelles Team von vier hauptamtlichen Vereinsbetreuerinnen übernimmt im Betreuungsrecht gesetzlich verankert Einzelfallbetreuungen. Der Betreuungsverein hat sich zudem zur Aufgabe gemacht, ehrenamtliche Betreuer*innen zu beraten, zu unterstützen und in ihre Aufgaben einzuführen. Das umfasst die Betreuung von Menschen, die aufgrund ihrer Lebensumstände (z. B. durch seelische oder körperliche Einschränkungen) nicht mehr in der Lage sind, alleine ihren Alltag zu bewältigen

Rechtliche Betreuung

Die Aufgaben des Betreuungsverein sind

  • regelmäßige Gesprächskreise für ehrenamtliche Betreuer*nnen durchzuführen
  • Migrant*innen zu unterstützen und zu beraten
  • durch das kostenfreie Betreuungsjournal über wichtige Themen und Termine zu unterrichten
  • über Vorsorgevollmachten, Betreuungs- und Patientenverfügungen zu informieren
  • Betreuungen für Menschen zu übernehmen, die aus verschiedenen Gründen ihre Angelegenheiten nicht selbstständig regeln können, wie z. B. Menschen mit geistigen Behinderungen, mit psychischen Erkrankungen, mit körperlichen Behinderungen oder mit einer Abhängigkeitsproblematik
  • jährliche Durchführung von Fortbildungsveranstaltungen für Betreuer*innen nach dem "Hessischen Curriculum"

Rechtliche Betreuungen
Zum Nutzen und zum Wohlergehen unserer Betreuten gewährleisten wir eine enge Zusammenarbeit mit den Gerichten, den Betreuungsbehörden, den Sozialpsychiatrischen Diensten und weiteren Pflege- und medizinischen Einrichtungen und Behörden. Auch Schuldnerberatungsstellen, Hausverwaltungen und Rechtsanwält*innen gehören zu unserem Netzwerk.

Sie können uns Mo., Di., Do. und Fr. von 10:00 bis 12:00 Uhr telefonisch und persönlich erreichen.

Mehrsprachige Downloads zum Thema
Infos in türkisch
Infos in russisch
Infos in kroatisch

Migration und Betreuung

Kultursensible und persönliche Betreuung für Migrant*innen
Immer mehr Menschen mit Migrationshintergrund benötigen rechtliche Betreuung. Im Allgemeinen gilt, dass ältere Migrant*innen überwiegend Kontakte in die eigenen Communities halten, was jedoch die Integration in bestehende soziale Angebote wie Seniorenheime oder Seniorentreffs hemmt. Durch Beratung, Information und persönliche Unterstützung möchten wir Ihnen und Ihren Familienangehörigen den Zugang zum deutschen Betreuungswesen und zu sozialen, gesundheitlichen und rechtlichen Betreuungseinrichtungen eröffnen.

Rechtliche Betreuung benötigen inzwischen auch viele junge Migrant*innen. Die Gründe dafür liegen in sozialen, rechtlichen und familiären Lebensbedingungen der jungen Erwachsenen, die vielfach verbunden sind mit Ausgrenzung, Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit. Die Folgen sind unter anderem psychische Erkrankungen, die eine Unterstützung notwendig machen. Da auch Zugewanderte oft nicht auf private und familiäre Netze zurückgreifen können, steigt der Bedarf persönliche Angelegenheiten mit strukturierender und organisatorischer Hilfe von Dritten zu lösen. Uns ist es wichtig, eine kultursensible und persönliche Betreuungsform für Migrant*innen anzubieten.

Wir berücksichtigen persönliche und familiäre Entwicklungen, Ansichten, Haltungen, kulturell-religiös geprägte Wertvorstellungen unserer Betreuten mit Migrationshintergrund

  • Wir beraten und betreuen in russischer, rumänischer, englischer und persischer Sprache.
  • In verschiedenen Sprachen sind bei uns Informationsbroschüren erhältlich.

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Ehrenamtliche Mitarbeit

Wir möchten Sie dabei haben
Ein Mensch, der in eine Krise geraten ist und seine Angelegenheiten aufgrund einer psychischen Störung, einer geistigen, seelischen oder schweren körperlichen Behinderung oder einer Suchtmittelabhängigkeit nicht mehr allein bewältigen kann, hat das Recht eine Person seiner/ihrer Wahl als Betreuer*in vorzuschlagen. Verwandtschaftliche, freundschaftliche oder andere Bindungen spielen dabei oft eine Rolle. Bei vielen Menschen greifen diese familiären Strukturen jedoch nicht mehr. Wir als Betreuungsverein sind daran interessiert, Menschen zu finden und zu unterstützen, die sich als ehrenamtliche Betreuer*in engagieren möchten. Sie können anderen Menschen bei der Erledigung von Aufgaben helfen, die diese nicht mehr selbst besorgen können und sie profitieren lassen von Ihrer Lebenserfahrung und Ihren Kenntnissen aus dem Alltags- und Berufsleben.

Welche Aufgaben umfasst die Betreuung?
Das Gericht legt fest, in welchen Aufgabenkreisen Sie tätig sein dürfen, z. B.:

  • Vermögenssorge
  • Wohnungsangelegenheiten
  • Gesundheitssorge
  • Vertretung vor Ämtern und Behörden

Rechtliche Betreuung heißt nicht Haushaltsaufgaben oder Krankenpflege zu übernehmen, sondern die betreute Person rechtlich zu vertreten, z. B. Anträge zu stellen oder Finanzen zu verwalten.

Wie werde ich vorbereitet und begleitet?

  • Bei dieser verantwortungsvollen und vielfältigen Aufgabe der rechtlichen Betreuung unterstützen, informieren, schulen und beraten wir Sie.
  • Wir schulen Sie nach den Richtlinien des Hessischen Curriculums für rechtliche Betreuung.
  • Die Teilnahme ist kostenfrei.
  • Beim Ehrenamtstreff in unseren Räumen beantworten wir gerne Ihre Fragen.
  • In unserem Veranstaltungskalender Betreuungsjournal informieren wir Sie über weitere Informationsveranstaltungen in der Stadt Kassel und der Region.

Betreuungsjournal

Die Betreuungsarbeit des Kulturzentrums Schlachthof erfolgt in Kooperation und mit Förderung der Betreuungsbehörde der Stadt Kassel und des Amtsgerichtes/Betreuungsgerichtes. Im Netzwerk mit der Betreuungsbehörde der Stadt Kassel, den Betreuungsvereinen Caritas Kassel e. V., Sozialdienst Katholischer Frauen und der Werkstatt Kassel wird seit Jahren die Begleitung und Schulung von ehrenamtlichen Betreuer*innen gewährleistet.

In unserem Betreuungsjournal finden Sie halbjährlich neben informellen Textbeiträgen auch aktuelle Termine der Kasseler Veranstaltungen rund um das Thema rechtliche Betreuungen. Sie sind eingeladen bei den kostenfrei angebotenen Veranstaltungen Ihr Wissen zu erweitern, Kontakte zu knüpfen und bei Fragen und Problemen, die sich bei der ehrenamtlichen rechtlichen Betreuungstätigkeit ergeben, Antworten und Lösungen zu finden. Ihre Erfahrungen und Anregungen nehmen wir gern auf und veröffentlichen Ihren Beitrag im Betreuungsjournal.

Betreuungsjournal