Gemeinsame Werte: Fenstergestaltung des Café Lebenslust

Im Café Lebenslust - einem Begegnungsort für Menschen ab 60 Jahren - haben die Teilnehmenden über ihre geteilten Werte diskutiert. Entstanden ist  ein buntes Wandbild an den Fenstern des Veranstaltungssaal des Schlachthof. Freiheit, Zusammenhalt und Gleichheit prangen nun in bunten Buchstaben und verschiedenen Sprachen an der Fassade. „Was bedeutet für uns persönlich Demokratie?“ war dabei die leitende Frage mit der sich die Teilnehmenden beschäftigten. Umgesetzt wurde das Fensterbild vom Künstler Konrad Fröhlich und der Ehrenamtlichen Vanessa Viereck – vielen Dank für Eure Unterstützung!

Weitere Begriffe, die zum Thema „Demokratie“ gesammelt wurden, waren: Volksherrschaft, Grundgesetz, Wahlrecht, Mitbestimmung, Gleichberechtigung, Bürgerbeteiligung, Direkte Demokratie, Meinungsfreiheit, Pressefreiheit, Demokratie schützen, Rechte wahrnehmen, Mehrheitsentscheidung, Minderheitenschutz, Kinderschutz, Familienschutz, Bildung (Recht auf Bildung), Individualität schützen, Gruppenzugehörigkeit fördern, Freiheit, Zusammenhalt, Wertschätzung, Offenheit, Ehrlichkeit, Toleranz, Gleichheit, gegen Rassismus und Frieden.


Gedenksteine-Workshop zu Trauer und Heimatverlust

Gedenksteine dienen, wie ihr Name verrät, der Erinnerung an eine Person, ein Ereignis oder ein persönliches Erlebnis und sollen Trost spenden. Am Mittwoch, den 26. Juni, stand diese Form der Trauerbewältigung im Kaminzimmer des Schlachthofs im Fokus: Zehn Teilnehmende des Projekts Café Lebenslust gestalteten und bemalten ihre eigenen individuellen Gedenksteine – unter Anleitung und mit geduldiger Unterstützung der Künstlerin Aliaa Abou Khaddour, die auch Beispiele und Motive als Inspiration im Gepäck hatte. Die Teilnehmenden zeigten sich in dem Workshop sehr offen und nutzten die Möglichkeit, über diesen kreativen Weg einen neuen Zugang zum Thema Trauer zu finden. Einige von ihnen teilten dabei berührende persönliche Geschichten. 
Ein Thema kam an diesem Tag besonders häufig auf und spiegelte sich auch in vielen der Gedenksteine wider: der Heimatverlust. So erzählte zum Beispiel eine ukrainische Workshop-Teilnehmerin die folgende Geschichte zu ihrem Motiv:
„Als wir evakuiert wurden, befanden wir uns in der Stadt Lemberg in der Nähe des Militärhauptquartiers und es gab eine Schlange von Freiwilligen, die für die Ukraine kämpfen wollten. 
Ich erinnere mich an einen jungen Mann der vor mir stand und mit seiner Mutter telefoniert hat. Sie hat ihn angefleht sich nicht zu melden. Er spräche doch vier Sprachen und könne so viel im Leben machen. Er antwortete, dass er jetzt vielleicht genau deswegen helfen könne. Er bat sie, sie solle ihren Mitmenschen bei der Evakuierung helfen.
Ich werde diesen Tag nie vergessen und träume fast jede Nacht davon.“
Der Workshop fand im Rahmen des Projekts „Windtelefon“ von Hier im Quartier statt. Hier werden verschiedene Workshop-Reihen in Kooperation mit dem Museum für Sepulkralkultur organisiert, die Menschen einen Raum bieten sollen, ihre Trauer durch Kreativität zu verarbeiten und miteinander über das Thema ins Gespräch zu kommen. 


Aktionswoche gegen Einsamkeit: Café Lebenslust wirkt Isolation im Alter entgegen

Im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche „Gemeinsam aus der Einsamkeit“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) vom 17. – 23. Juni war auch das Café Lebenslust im Schlachthof aktiv. „Wir wollen mit unseren Aktionen das Ziel der Aktionswoche, Einsamkeit als gesellschaftlichem Problem entschieden und präventiv zu begegnen, unterstützen. Das entspricht genau der Grundidee unseres Projekts und ist unser großes Anliegen“, betont Projektmitarbeiter Bernd Czellnik. Neben einem gemeinsamen Kaffee-und-Kuchen-Treff und einem gesunden Frühstück fand auch ein Spielenachmittag im gemütlichen Café statt. Alle Formate sollen Raum für ungezwungenen Austausch und niedrigschwelliges Kontakteknüpfen bieten.
Das Projekt „Café Lebenslust“ bietet Menschen ab 60 Jahren wöchentlich von Montag bis Donnerstag ein regelmäßiges Programm mit verschiedenen Gruppenangeboten und Aktivitäten und schafft so Kontakt und Gemeinschaft im Alter. Die Hauptziele sind eine Stärkung der sozialen Teilhabe älterer Menschen sowie die Förderung von Kompetenz und Wissen der Teilnehmenden zu Themen der Gesundheit und des Alterns. 


Café Lebenslust präsentiert: Die Ü60-Party

Das Café Lebenslust feiert mit Menschen ab 60 Jahren am 30.11. ab 19 Uhr im Saal des Kulturzentrums Schlachthof bei Hits der 70er und 80er Jahre. Zutritt für Jüngere nur in Begleitung von Ü-60, der Eintritt ist frei.

Seit über vierzig Jahren finden im Kulturzentrum Schlachthof Veranstaltungen statt, die Menschen aller Kulturen und Nationen zusammenbringen. Diese Tradition wird mit dem neuen Veranstaltungsformat der Ü60-Party fortgesetzt: Bei Hits der 70er und 80er können alte und neue Schlachthof-Fans die Songs und Räume ihrer Jugend feiern. Der DJ legt auf, was gewünscht wird und tanzbar ist.

Die Party wird organisiert vom Café Lebenslust. Seit Anfang des Jahres kommen im Café in der Mombachstraße 12 Menschen ab 60 Jahren zusammen, um sich auszutauschen, Zeit miteinander zu verbringen und gemeinsame Ausflüge und Kulturangebote zu organisieren. Der Abschluss des ersten schwungvollen Jahres wird nun mit einer großen Party gefeiert – auch um neue Mitstreiter für die Aktionen zu gewinnen, bei denen gute Laune, gemeinsame Interessen und das Voneinander-Lernen im Vordergrund stehen.
Die weniger Tanzwütigen können sich in ruhiger Atmosphäre in der Kneipe austauschen, ausruhen und dort auch das Café-Projekt kennenlernen – zum Beispiel bei einer Fotoaktion für gemeinsame Party-Erinnerungen.


Kulturzentrum Schlachthof eröffnet Café Lebenslust: gemeinsam statt einsam!

Das Kulturzentrum Schlachthof eröffnet am 22.03.2023 offiziell das Café Lebenslust – ein Treffpunkt für Menschen ab 60 Jahren unter dem Motto „Beratung – Begegnung – Beteiligung“. Das Café ist montags bis donnerstags von 11 bis 16 Uhr und darüber hinaus dienstags bis 18 Uhr geöffnet und bietet Möglichkeiten zu Beratung und gemeinsamen Aktivitäten. Alle Menschen sind eingeladen, sich in das Projekt einzubringen – unabhängig von Herkunft, Nationalität oder Sprache. 
„Hier entsteht ein Ort, in dem die Besucher*innen Hilfe und Unterstützung erfahren beim Übergang von der Erwerbstätigkeit in die Rentenzeit. Diese Zeit ist geprägt durch starke Veränderungen – ob im sozialen Umfeld, in der finanziellen Situation oder auch der Alltagsgestaltung“, so Mirko Zapp, Geschäftsführer des Kulturzentrum Schlachthof, zum Hintergrund des Projekts. Den oft mit diesen Veränderungen einhergehenden Erfahrungen von Isolation und Einsamkeit, Verarmung, Perspektiv- und Mutlosigkeit möchte das Café Lebenslust mit seinen Angeboten entgegenwirken, so dass die Teilnehmer*innen die neue Lebensphase aktiv gestalten können und Selbstwirksamkeit erfahren. „Es geht darum, diesen Übergang gemeinsam zu meistern, ihn schwungvoll zu gestalten, anstatt plötzlich allein dazustehen oder ins Leere zu fallen“, so Mirko Zapp weiter.
Das Projekt „Café Lebenslust - Beratung, Begegnung und Beteiligung“ wird im Rahmen des Programms „STäM Stärkung der Teilhabe älterer Menschen – gegen Einsamkeit und soziale Isolation“ durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und durch die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert. Zum anderen beteiligt sich die Stadt Kassel mit Kofinanzierungen aus dem Sozialamt und dem Amt für Chancengleichheit an dem Projekt. 
„Mit Blick auf die älter werdende Generation, insbesondere auch in den migrantischen Communities, ist es für die Stadt wichtig, soziale Knotenpunkte mit Angeboten zu ergänzen, die soziale Teilhabe auch im höheren Alter sicherstellen“, so Bürgermeisterin Ilona Friedrich bei der Eröffnungsfeier. „Das Angebot des Café Lebenslust bietet hierfür eine hervorragende Grundlage und kann darüber hinaus auch ein wichtiger Baustein im Schutz vor Altersarmut sowie ein Ort für gegenseitige Unterstützung sein. Ich danke allen Beteiligten sehr herzlich für ihr Engagement“, so Friedrich weiter. 
Im Hinblick auf die Teilhabe von Frauen ergänzt die Dezernentin für Chancengleichheit, Nicole Maisch: „Altersarmut trifft insbesondere Frauen, die wegen Kindererziehung oder Pflege von Angehörigen ihre Berufstätigkeit unterbrechen oder reduzieren mussten. Das Café Lebenslust heißt gerade diese Menschen mit gemeinsamen Aktivitäten, Austausch und Beratung besonders willkommen. Damit niemand außen vor bleibt, wird die Beratung in vielen Sprachen angeboten“. 
Tanja Simonović vom Kulturzentrum Schlachthof leitet das Projekt und gibt Einblick in die Angebote und Planungen: Die Beratungsangebote reichen von allgemeiner Sozial- und Migrationsberatung über Finanz- und Schuldenberatung, vom Jobcoaching und Bewerbungswerkstatt bis zu Antrags- und Schriftverkehrsberatungen. Ziel ist es, die finanzielle Absicherung im Alter zu stärken, Überschuldung zu vermeiden und neue Perspektiven für die eigene Einkommenssituation auch im Alter zu eröffnen. „Am 28. März 2023 starten wir um 11 Uhr unsere finanzielle Allgemeinbildungsserie mit dem Thema Zahlungsverkehr. Wir werden uns auf die Kontoeröffnung und SEPA-Lastschrift konzentrieren, einschließlich der Möglichkeit, Transaktionen rückgängig zu machen. In Zukunft werden wir je nach Bedarf auch auf weitere Themen wie die Gründung eines eigenen Unternehmens, die Anmeldung eines Gewerbes, Steuerrecht und Steuererklärungen sowie Energieberatung und Stromsparmaßnahmen eingehen“, sagt Tanja Simonović. Im Bereich Bildung wird es sprachfördernde Angebote, Workshops zum Umgang mit Internet und Digitalität sowie zu physischer und psychischer Gesundheit geben. Darüber hinaus bietet das Café nach und nach zahlreiche Freizeitangebote an – von Kochen, Handwerkern, Kunsthandwerk, Repaircafés bis zu Ausflügen und Exkursionen zu Gemeinschaftsgärten oder Kulturangeboten. So werden neue Alltagsperspektiven eröffnet, Einsamkeit und Isolation abgebaut und die Tagesstrukturen stabilisiert. Zudem gestaltet sich das Café als öffentlicher Ort der Begegnung und des Austausches, zum Kennenlernen und Vernetzen. Partnerschaften mit Akteur*innen des Viertels werden vermittelt, an Möglichkeiten bürgerschaftlichen Engagements herangeführt, generationenübergreifende Begegnungen ermöglicht und so die sozialen Teilhabemöglichkeiten älterer Menschen ausgebaut. 
Wir sprechen arabisch, aramäisch, bulgarisch, deutsch, englisch, farsi, kurdisch, russisch, somali, tigrinya und türkisch. Bei Bedarf können weitere Sprachen angeboten werden.

Mehr Informationen zum Projekt.


Jobforum Plus – Plätze frei! 

Sie sind auf der Suche nach einem Job, der zu Ihnen passt? Sie möchten sich beruflich neu orientieren? Sich in einer nach Ihrem Bedürfnis passenden Arbeitsatmosphäre konzentriert auf den Bewerbungsprozess vorbereiten? Mit Ihrem persönlichen Coach arbeiten Sie vier Wochen lang von Montag bis Donnerstag vier Stunden täglich zusammen, um Ihre persönliche Situation zu verbessern. Wir beraten und coachen Sie auf Augenhöhe und greifen auf einen großen Erfahrungsschatz zurück, den wir gerne mit Ihnen teilen möchten. 

Voraussetzungen 

  • Sie beziehen Leistungen vom Jobcenter 
  • Sprachniveau ab B1 (in Rücksprache mit dem Coach auch unter B1 möglich) 
  • EDV-Grundkenntnisse 

Neugierig? 

Der Weg zu uns ist einfach und das Angebot kostenlos: Fragen Sie bei Ihrem Jobcenter nach einem AVGS (Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein). Im Anschluss daran kontaktieren Sie uns persönlich oder telefonisch. Gemeinsam vereinbaren wir Ihren Starttermin. 

Ansprechpartner 

Frank Sodies
Telefon +49 (0) 561 - 220 712 350
f.sodies(at)schlachthof-kassel.de

Durchführungsort

Sickingenstr. 7 
34117 Kassel 
1. Obergeschoss